Foto © Frederic Schweizer

Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte zum zehnten Mal in Berlin verliehen

September 2021. Zum zehnten Mal würdigen Stifter Ulrich Wickert und seine Jury in diesem Jahr herausragende Medienbeiträge, die die Rechte von Kindern in den Fokus rücken. Insgesamt 88 Journalist:innen aus 11 Ländern bewarben sich für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2021, der mit insgesamt 24.000 Euro dotiert ist. Die Sieger:innen sind am 02. September in Berlin geehrt worden.

 

 

Die Auszeichnung in der Sparte Deutschland/ Österreich überreichte Stifter Ulrich Wickert persönlich an Renate Meinhof. In ihrem Beitrag „An der Front“ für die Süddeutsche Zeitung ging sie der Frage nach, was gegen sexuelle Gewalt an Kindern in Deutschland getan werden kann.

„Mit ihrer Reportage „An der Front“ für die Süddeutsche Zeitung hat Renate Meinhof ein Analysestück über sexuelle Gewalt gegen Kinder geschrieben, dass durch Reflektion und sprachliche Feinheit besticht“, sagt Ulrich Wickert, Stifter und Plan-Kuratoriumsmitglied. „Ein gezielter Einsatz von Erzählsituationen ermöglicht es den Lesern, sich ein eigenes Bild von Art und Ausmaß dieser Ungeheuerlichkeiten zu machen. Der Autorin gelingt es damit auch, Position zu beziehen. Ein hervorragender journalistischer Beitrag, der lange nachwirkt!“

 

Der diesjährige Peter Scholl-Latour Preis, der für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten verliehen wird, ging an Isabel Schayani für die WDRforyou-Reportage „Hoffnung, nur noch Hoffnung: Kinder in Moria“. Ihr Kameramann Salama Abdo nahm die Trophäe von dem Plan-Vorstandsvorsitzenden Werner Bauch entgegen.

Jurymitglied Susanne Amann, Managing Editor des Nachrichtenmagazins Der Spiegel: „Was die Reportage „Hoffnung, nur noch Hoffnung“ über Kinder im Flüchtlingslager Moria so besonders macht, sind sowohl die Perspektive als auch die Sprache. Isabel Schayani begegnet den Kindern auf Augenhöhe, ohne je die journalistische Distanz zu verlieren. Der Film hat eine emotionale Wucht, der einen beim Anschauen umhaut.“

 

 

Abdel Aziz Nabaloum, Redakteur der Tagezeitung Les Editions Sidwaya in Burkina Faso, erhielt den Preis International für „Intern vertriebene Schülerinnen: Wenn die Hoffnung auf Bildung zerbricht“.

ZDF-Moderator und Jurymitglied Markus Lanz sagt: „Die Reportage „Intern vertriebene Schülerinnen: Wenn die Hoffnung auf Bildung zerbricht“ von Abdel Aziz Nabaloum zeigt, dass Burkina Faso mitnichten ein stabiles Land ist. Brutale Übergriffe von Dschihadisten und anderen militanten Gruppen haben 1,3 Millionen Menschen zu Heimatlosen gemacht. Am Beispiel eines Mädchens schildert der Autor eindringlich die Folgen dieser humanitären Katastrophe, die sich fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit entwickelt hat.“

 

 

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr zudem der Girls LEAD Award verliehen. Er würdigt die Medienarbeit Jugendlicher zum Thema Gleichberechtigung. Ausgezeichnet wurde das Plan-Projekt „Sichere Städte für Mädchen in Lima“, das Teil eines länderübergreifenden Programms von Plan International ist und derzeit in 12 Ländern umgesetzt wird.

Ziel Projekts: Mädchen sollen sich frei und sicher in ihrer Stadt bewegen können. Sie sollen ohne Angst vor Belästigung mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sich gefahrlos in Parks und auf Plätzen aufhalten können. Die Jury zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen, die im Rahmen des Projekts u.a. durch Medienkampagnen auf die Gefahren von Gewalt und sexueller Belästigung für Frauen und Mädchen in Lima aufmerksam machen und mit gezielten Vorschlägen und Aktionen zur Verbesserung der Situation beitragen.

 

Doch die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht, denn auch in dem anderen nominierten Projekt „Mädchen gemeinsam gegen sexuelle Gewalt in Togo“ setzen sich Jugendliche auf beeindruckende Art und Weise für ihre Rechte ein. Die Jury beschloss deshalb kurzerhand das Projekt mit einem zweiten Preis auszuzeichnen.

Alle Preisträger:innen der letzten Jahre finden Sie hier.

You Might Also Like